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So, da war er nun der Tag an dem die Big Warp zum allerersten Mal
stattfinden sollte. Das Wetter spielte leider nur halb mit, die
gute Seite daran war, daß es nicht regnete, die schlechte, daß es
kalt war. Das sollte aber auch schon fast das einzig Negative an
diesem Wochenende gewesen sein. Doch beginnen wir mal von vorne.
Wir beschlossen in wohl weiser Voraussicht mit dem Zug anzureisen und
ließen das Auto zuhause, weil wir uns schon dachten, daß es gegen Abend
eh keine Parkplätze mehr geben würde. Nun, somit ließen wir das
"Vormittagsprogramm" (die Big Warp startete bereits um 14:00 Uhr) aus.
Wochenendticket sei Dank, kostete uns die Anfahrt weit weniger als gedacht
und schon während der insgesamt rund 5-stündigen Anfahrt stellte sich gute
Laune ein - mehr als einige Mitreisende wohl normalerweise verkraften würden.
So gegen 21:15 waren wir dann auch in Saarbrücken. Kurz noch was gegessen
und nach Fahrmöglichkeiten zum Messegelände gesucht - es sollten laut
Bah-Infoschalter irgendwo am Busbahnhof mindestens bis 22:00 Uhr Shuttle-Busse
fahren. Naja, irgendwie haben wir die dann auch gefunden und waren rasch
am Ort des Geschehens. Nur noch schnell unsere Tickets abholen - Schalter
natürlich verwechselt (Gästeliste ist nicht gleich Presseschalter und
Presseschalter war gut versteckt) - naja so gegen 22:15 waren wir dann auf dem
Gelände - gerade rechtzeitig um die gigantische Live-Performance der legendären
Front 242 auf der Open-Air-Bühne mitzubekommen.
Verpaßt hatten wir bis dahin nicht allzu viel, schade, daß wir Anne Clarke live
nicht mehr mitbekommen haben, aber naja, es sollte ja noch bis 12:00 Uhr mittag
gehen und für Vielseitigkeit war gesorgt, denn insgesamt gab es 11 verschiedene
Locations, die größtenteils feste Musikstyles beherbergten. So zogen wir erstmal
durch die verschiedenen Hallen um uns zumindestens einen kleinen Überblick zu
verschaffen.
Wie gesagt, auf der OpenAir-Bühne spielten noch Front 242, danach besuchten wir
in der wohl vollsten und genialsten Halle (gute Lichtanlagen mit Laser) - die
Tribal Sunrise-Area - Pascal F.E.O.S., den wir allerdings aufgrund der Fülle nur von
ganz hinten sahen, der aber seinem Ruf gerecht wurde und die Halle zum Kochen
brachte. Auf unserem Rundgang schallte uns dann noch Oliver Huntemann im
House Jam Zelt die Ohren voll. Kurze Visite im HipHop-Tunes Quarter, war aber leider
nicht wie erwartet und somit zogen wir weiter, ließen das Drum & Bass Zelt links
liegen (is' nicht so unser Sound, war aber gut besetztes Zelt). Letztlich landeten
wir wieder an der Open-Air Bühne, wo wir Tito & Tarantula erwarteten. Die waren aber
noch nicht da und somit war etwas Zeit das pumpende und rotierende Soundkarussel
(Groove Zelt) zu besuchen und unsere Kollegen aus Frankfurt wissen wirklich wie
man feiert - grandioser Sound. Naja, Tito kam auf die Bühne und wir gingen wieder
in die Kälte - das nun anstehende Duell wird mir noch lange in Erinnerung bleiben,
denn Tito & Tarantula wurden wohl das erste Mal mit Techno konfrontiert und
mußten nun in unmittelbarer Nähe des Groove Zelts ihren Sound gegen den von
DJ Naughty spielen. Naja, Tito haben verloren, performten zwar gut, aber paßten
irgendiwe nicht so richtig in das Programm der Big Warp rein.
Danach ging es ab ins Abstract Quarter, wo mein persönlicher Liebling Cristian
Vogel eher harmlos auflegte. Trotz des ungewöhnlichen Sounds war die Halle trotzdem
gut gefüllt. Der nächste Locationwechsel war dann gegen 2:00 Uhr angesagt, der
legendäre Talla 2 XLC war im Tribal Sunrise und die Halle kochte fast über (hmmm,
schön warm...) - einfach unbeschreiblich, war der Mann in seinem Alter noch
anstellt...
Dann noch ein Highlight - wieder Open Air: Earth Nation, der Live-Act der elektronischen
Musik war angekündigt, und nach etwas längerer Umbauphase und Soundcheck ging es
dann auch heftig los - es fehlen mir einfach die Worte um die Performance auch
nur ansatzweise zu beschreiben, wer da war oder Earth Nation schonmal live erleben
durfte, weiß sicherlich wovon ich spreche. Den anderen kann ich nur raten, dieses
sofort bei der nächsten Gelegenheit nachzuholen...
Jetzt waren die US-Heroes angesagt - im Abstract Quarter legte zuerst Richie Hawtin
auf, später sollte auch noch Jeff Mills folgen, die beide typisch amerikanischen
Techno-Sound fuhren. Zwischenzeitlich machten wir noch Abstecher ins fast leere
House Jam Zelt in dem Supa DJ Dimitry auflegte und trotzdem für gute Stimmung und
guten Sound sorgte. Zudem folgte noch der einzige Abstecher ins Psychodelic Trance-
Zelt, in dem der Man with no name althergebrachten good old sound spielte...
Naja, mittlerweile war es so gegen 4:30 Uhr und jetzt kam das Line-Up ein wenig ins
Stocken auf unserer Checkliste hatten wir noch Carl Cox und den Sven Väth, doch
unerwarteter Weise war Carl Cox nicht im Tribal Sunrise. Erschrocken stellten wir
auch fest, das draussen die OpenAir-Bühne, wo Sven eigentlich noch 5 Stunden
auflegen sollte, abgebaut wurde. Auch das Groove und Psychodelic Zelt waren
ohne Sound... Rätsel über Rätsel ! Naja, wir vermuten mal, das die Männer in
Grün aufgrund einer Ruhestörung vorbeigekommen sind. Auf jeden Fall machten wir uns
nicht zuletzt aufgrund dieser Vorkommnisse dann auch so gegen 6:00 Uhr auf den ersehnten Heimweg.
Abschließend möchte ich nur noch erwähnen, daß es natürlich nur unzureichend
möglich ist, dieses hoffentlich nicht einmalige Event zu beschreiben. Dafür
war es zu groß. Laut Veranstalter zählte man 14.000 Besucher, was realistisch erscheint.
Im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen, wie z.B. Mayday, gefiel es uns hier
deutlich besser, es war vielfältiger, der Sound war toll, die Location auch,
aber man hatte wesentlich mehr Bewegungsfreiheit als anderswo, nur die Not-Toilletten
im Freien waren ein wenig dunkel - in vielerlei Hinsicht. Alles in allem kann
man nur von einem exzellent organisiertem Veranstaltungshighlight sprechen, daß
seinesgleichen sucht. Darum merke: Die bessere Mayday heißt jetzt hoffentlich jedes Jahr
Big Warp und findet in Saarbrücken statt !
(cm)