HP LOGO oder CUBE-AD
Besuchen Sie unseren Sponsor - Visit our sponsor:
Sponsor
HP LOGO oder CUBE-AD


HOUSEPOOL  Magazine
Ausgabe 21 (Oktober/November 1998)

Big Warp - the festival, Saarbrücken, 29/08/1998:


Von Carsten Marmulla

So, da war er nun der Tag an dem die Big Warp zum allerersten Mal stattfinden sollte. Das Wetter spielte leider nur halb mit, die gute Seite daran war, daß es nicht regnete, die schlechte, daß es kalt war. Das sollte aber auch schon fast das einzig Negative an diesem Wochenende gewesen sein. Doch beginnen wir mal von vorne.

Wir beschlossen in wohl weiser Voraussicht mit dem Zug anzureisen und ließen das Auto zuhause, weil wir uns schon dachten, daß es gegen Abend eh keine Parkplätze mehr geben würde. Nun, somit ließen wir das "Vormittagsprogramm" (die Big Warp startete bereits um 14:00 Uhr) aus. Wochenendticket sei Dank, kostete uns die Anfahrt weit weniger als gedacht und schon während der insgesamt rund 5-stündigen Anfahrt stellte sich gute Laune ein - mehr als einige Mitreisende wohl normalerweise verkraften würden. So gegen 21:15 waren wir dann auch in Saarbrücken. Kurz noch was gegessen und nach Fahrmöglichkeiten zum Messegelände gesucht - es sollten laut Bah-Infoschalter irgendwo am Busbahnhof mindestens bis 22:00 Uhr Shuttle-Busse fahren. Naja, irgendwie haben wir die dann auch gefunden und waren rasch am Ort des Geschehens. Nur noch schnell unsere Tickets abholen - Schalter natürlich verwechselt (Gästeliste ist nicht gleich Presseschalter und Presseschalter war gut versteckt) - naja so gegen 22:15 waren wir dann auf dem Gelände - gerade rechtzeitig um die gigantische Live-Performance der legendären Front 242 auf der Open-Air-Bühne mitzubekommen.
Verpaßt hatten wir bis dahin nicht allzu viel, schade, daß wir Anne Clarke live nicht mehr mitbekommen haben, aber naja, es sollte ja noch bis 12:00 Uhr mittag gehen und für Vielseitigkeit war gesorgt, denn insgesamt gab es 11 verschiedene Locations, die größtenteils feste Musikstyles beherbergten. So zogen wir erstmal durch die verschiedenen Hallen um uns zumindestens einen kleinen Überblick zu verschaffen.
Wie gesagt, auf der OpenAir-Bühne spielten noch Front 242, danach besuchten wir in der wohl vollsten und genialsten Halle (gute Lichtanlagen mit Laser) - die Tribal Sunrise-Area - Pascal F.E.O.S., den wir allerdings aufgrund der Fülle nur von ganz hinten sahen, der aber seinem Ruf gerecht wurde und die Halle zum Kochen brachte. Auf unserem Rundgang schallte uns dann noch Oliver Huntemann im House Jam Zelt die Ohren voll. Kurze Visite im HipHop-Tunes Quarter, war aber leider nicht wie erwartet und somit zogen wir weiter, ließen das Drum & Bass Zelt links liegen (is' nicht so unser Sound, war aber gut besetztes Zelt). Letztlich landeten wir wieder an der Open-Air Bühne, wo wir Tito & Tarantula erwarteten. Die waren aber noch nicht da und somit war etwas Zeit das pumpende und rotierende Soundkarussel (Groove Zelt) zu besuchen und unsere Kollegen aus Frankfurt wissen wirklich wie man feiert - grandioser Sound. Naja, Tito kam auf die Bühne und wir gingen wieder in die Kälte - das nun anstehende Duell wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, denn Tito & Tarantula wurden wohl das erste Mal mit Techno konfrontiert und mußten nun in unmittelbarer Nähe des Groove Zelts ihren Sound gegen den von DJ Naughty spielen. Naja, Tito haben verloren, performten zwar gut, aber paßten irgendiwe nicht so richtig in das Programm der Big Warp rein.
Danach ging es ab ins Abstract Quarter, wo mein persönlicher Liebling Cristian Vogel eher harmlos auflegte. Trotz des ungewöhnlichen Sounds war die Halle trotzdem gut gefüllt. Der nächste Locationwechsel war dann gegen 2:00 Uhr angesagt, der legendäre Talla 2 XLC war im Tribal Sunrise und die Halle kochte fast über (hmmm, schön warm...) - einfach unbeschreiblich, war der Mann in seinem Alter noch anstellt...
Dann noch ein Highlight - wieder Open Air: Earth Nation, der Live-Act der elektronischen Musik war angekündigt, und nach etwas längerer Umbauphase und Soundcheck ging es dann auch heftig los - es fehlen mir einfach die Worte um die Performance auch nur ansatzweise zu beschreiben, wer da war oder Earth Nation schonmal live erleben durfte, weiß sicherlich wovon ich spreche. Den anderen kann ich nur raten, dieses sofort bei der nächsten Gelegenheit nachzuholen...
Jetzt waren die US-Heroes angesagt - im Abstract Quarter legte zuerst Richie Hawtin auf, später sollte auch noch Jeff Mills folgen, die beide typisch amerikanischen Techno-Sound fuhren. Zwischenzeitlich machten wir noch Abstecher ins fast leere House Jam Zelt in dem Supa DJ Dimitry auflegte und trotzdem für gute Stimmung und guten Sound sorgte. Zudem folgte noch der einzige Abstecher ins Psychodelic Trance- Zelt, in dem der Man with no name althergebrachten good old sound spielte...
Naja, mittlerweile war es so gegen 4:30 Uhr und jetzt kam das Line-Up ein wenig ins Stocken auf unserer Checkliste hatten wir noch Carl Cox und den Sven Väth, doch unerwarteter Weise war Carl Cox nicht im Tribal Sunrise. Erschrocken stellten wir auch fest, das draussen die OpenAir-Bühne, wo Sven eigentlich noch 5 Stunden auflegen sollte, abgebaut wurde. Auch das Groove und Psychodelic Zelt waren ohne Sound... Rätsel über Rätsel ! Naja, wir vermuten mal, das die Männer in Grün aufgrund einer Ruhestörung vorbeigekommen sind. Auf jeden Fall machten wir uns nicht zuletzt aufgrund dieser Vorkommnisse dann auch so gegen 6:00 Uhr auf den ersehnten Heimweg.

Abschließend möchte ich nur noch erwähnen, daß es natürlich nur unzureichend möglich ist, dieses hoffentlich nicht einmalige Event zu beschreiben. Dafür war es zu groß. Laut Veranstalter zählte man 14.000 Besucher, was realistisch erscheint. Im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen, wie z.B. Mayday, gefiel es uns hier deutlich besser, es war vielfältiger, der Sound war toll, die Location auch, aber man hatte wesentlich mehr Bewegungsfreiheit als anderswo, nur die Not-Toilletten im Freien waren ein wenig dunkel - in vielerlei Hinsicht. Alles in allem kann man nur von einem exzellent organisiertem Veranstaltungshighlight sprechen, daß seinesgleichen sucht. Darum merke: Die bessere Mayday heißt jetzt hoffentlich jedes Jahr Big Warp und findet in Saarbrücken statt !

(cm)


 ·  [Home] ·  [Inhaltsverzeichnis] ·  [Editorial] ·  [RecordBag] ·  [News] ·  [Clubbing] ·  [Impressum] ·  [EMail] · 

©1995-1998 HousePool® Media International Carsten Marmulla & Carsten Wiehle GbR. Alle Rechte vorbehalten und geschützt.